Photo: ⓒDanbi Jeung/ Pressefreigabe
Auch abseits der traditionellen oder populären Musik hat Korea einiges zu bieten. So ist zum Beispiel auch die Klassik ein wichtiger Bestandteil der kulturellen Szene des Landes. Gestartet durch die Bewunderung der alten europäischen Meister, wie Bach, Beethoven oder Chopin, entwickelten die koreanischen Komponistinnen und Komponisten schnell ihre ganz eigen Stil der mit vielen verschiedenen Techniken, darunter auch mit ihrer traditionellen Musik, spielt. Dadurch entstand mit der Zeit eine spezielle koreanische Klassik. Zu ihren bekanntesten Vertretern gehören unter anderem Yun Isang (윤이상), Younghi Pagh-Paan (박영희) oder Chin Unsuk (진은숙), die allesamt auch in Deutschland gelebt haben oder immer noch leben.
Die Komponistin Danbi Jeung, die ich mit diesem Artikel vorstellen möchte, ist, wie auch ihre Vorgängerinnen und Vorgänger nach Deutschland gekommen um hier ihre kompositorischen Fähigkeiten zu erweitern, weitere kulturelle Eindrücke zu sammeln und schließlich auch ihre Kunst dem Publikum vorzustellen.
Zunächst studierte sie aber Instrumental- und Elektronische Komposition in ihrer Heimatstadt Seoul, ehe sie an die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover kam um ein weiteres Studium zu absolvieren. Ab 2019 beschäftigte sie sich dann intensiver mit der Klangkunst, die sie in Mainz und Karlsruhe studierte. Wichtige und verbindende Bestandteile ihrer Musik sind dabei Klang, Theater und Text. Diese Elemente benutzt sie um naturhafte, soziale und psychische Phänomene widerzuspiegeln.
Ein Beispiel für die Kombination aus diesen Elementen ist auch ihr, 2020 erschienenes, Musiktheaterstück „Genie nur auf dem Bett“. Es beschreibt die verschiedenen Gefühle, die ein Komponistin oder ein Komponist durchlebt, wenn sie oder er, durch äußere Umstände, wie zum Beispiel ein bestimmter Abgabetermin, dazu gezwungen wird zu komponieren. Die verschiedene Gefühle wie Verzweiflung, Neid oder Berufung werden szenisch, durch eine Schauspielerin und durch Videosequenzen dargestellt. Diese Darstellung wird durch elektronische Kläng verstärkt und so zu einem Gesamtkunst.
Ein weiteres Werk, das Klang und Text kombiniert, ist „Wir kommen aus Andromeda“. Anders als bei „Genie nur auf dem Bett“, geht es hier aber um ein Thema, das viele Menschen betrifft und zwar Rassismus. Gedacht als ein kleines Märchen für Kinder, beschäftigt sich die Multimedia-Installation mit den Sprüchen und Anfeindung, mit denen sich Menschen auseinandersetzen müssen, die nicht so aussehen wie die Mehrheit der Gesellschaft, in der sie leben.
Als letztes möchte ich euch noch das musikalische Werk „ASSA!” vorstellen. Es verbindet traditionelle koreanische Schlaginstrumente, wie zum Beispiel die Trommel Janggu und Buk, mit elektronischen Klängen. Entstanden ist es für die Veranstaltung „TRAIECT I“, die 2017 im hannoverschen Sprengelmuseum stattfand. Es war ein Konzert zu Ehren des Komponisten Yun Isang, der im selben Jahr hundert Jahre alt geworden wäre.
Mehr Information über Danbi Jeung und ihre Musik bekommt ihr über die Links. Dort ist auch eine Auswahl ihrer Werke zu hören
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