Photo: ⓒInterpark Entertainment/Pressefreigabe

Jaurim (자우림) gehören zu der ersten Generation der koreanischen Indie-Bands.  Seit ihrem Debüt im Jahr 1997 sorgen sie bei ihren Fans und auch Musikerkollegen für Begeisterung. Mit ihrem Alternative-Rock und Texten, die nicht selten trostspendenden  Charakter haben, sind sie Vorbilder für viele Menschen, egal ob außerhalb oder innerhalb der Musikszene. Besonders ihre Sängerin Kim Yuna (김윤아) hat Generationen geprägt, da sie auch eine der ersten weiblichen Musikerinnen in einer Rockband war.

Jaurim (dt. Lila Regenwald) gründeten sich im Jahr 1997 und war schnell Teil der Clubszene um die Yonsei University im Seouler Stadtteil Sinchon. Damals bestand die Band aus der Sängerin und Gitarristin  Kim Yuna (김윤아), dem  Bassisten Kim Jinman (김진만), dem Gitarristen Lee Sunkyu (이선규) und dem Schlagzeuger Goo Tae-hoon (구태훈), der allerdings im Jahr 2017 die Band verließ. 

Den ersten großen Schritt in ihrer musikalischen Karriere machten Jaurim schon kurz nach der Gründung der Band. So schafften sie es bereits mit ihrem ersten Song „Hey, Hey, Hey (헤이헤이헤이)“ auf den Soundtrack des Films „Man with a Flower (꽃을 든 남자)“, was ihnen schlagartig Popularität einbrachte. Desweiteren sorgte der Song dafür, dass sie auch Auftritte in Fernsehshows bekamen und so einem breiten Publikum bekannt wurden.

Diesen ersten Popularitätsschub haben Jaurim kurze Zeit später dazu veranlasst ihr Debütalbum „Purple Heart“, mit den Hits wie „Beeswax Angel (밀랍천사)“ und  „Iltal(일탈)“, zu veröffentlichen. Fast alle Songs des Albums wurden von Kim Yuna geschrieben. Inhaltlich zeigen sie fast immer zwei Ebenen, wie man auf ihre Webseite lesen kann, dort steht geschrieben: „Während fröhlich und frei gesungen und die kleinen Dinge des Alltags gefunden werden, enthüllt es andererseits die Schatten der Gesellschaft, die jeder verstecken möchte.“

Das „Purple Heart“ zeigte aber eher die alltägliche und fröhliche Weltschicht, während es bei ihrem zweiten Album „Yeonin(연인(戀人))“, das nur ein Jahr später veröffentlicht wurde, sich das Blatt hinzu einer härteren und düsteren Atmosphäre wandelte.  Diese Seite war von Anfang an in der Musik Jaurims angelegt. Dennoch gab es einige Fans, die die Band nur mit fröhlicher und leichter Rockmusik in Verbindung brachten und deshalb von ihrem zweiten Studioalbum enttäuscht waren. 

Auf ihm sprachen Jaurim nämlich sehr schwere Themen an.  Dies fängt schon mit dem Titelsong „I’m sorry, I hate you (미안해 널 미워해)“, der nicht mehr so unschuldig daherkommt, wie die Songs des ersten Albums. Doch neben den persönlichen Geschichten, sind es vor allem die gesellschaftlichen Themen, die im Vordergrund standen. Besonders die beiden Songs „Falling (낙화)“ und „You'll die if you sleep in this place (이런데서 주무시면 얼어죽어요)“ schockierten manche Fans, da sie von Selbstmord unter Jungendlichen und Obdachlosigkeit handeln.

Ihr nächstes Album „Jaurim, the Wonderland“, das 2000 auf den Markt kam, vereinte die beiden Seiten der Band und enthielt neben fröhlichen Rocknummern wie „Magic Carpet Ride (매직 카펫 라이드 )“ und „Orange Marmalade (오렌지 마말레이드)“ auch traurige Titel wie „Bird (새)“. Insbesondere „Magic Carpet Ride (매직 카펫 라이드 )“ gehört auch heute noch zu den beliebtesten Songs von Jaurim.

Nur ein Jahr später machten sich Jaurim daran auch den japanischen Markt zu erobern und veröffentlichen ihr erstes japanisches Album „Jaurim“. Dieser Ausflug nach Japan brachte ihnen Kontakte in der internationalen Musikszene ein, die ihn für ihr nächstes koreanisches Studioalbum nützlich waren.

2002 entstand so ihr viertes Album „Jaurim 04“, das ein internationaleres Flair hatte als die Alben zuvor. Noch heute gilt es als ein Meisterwerk der koreanischen Musik. Besonders hervorzuheben sind die Songs „Hey Guyz“, „VLAD“ und  „I’m a Fan (팬이야)“. 

Neben den bereits genannten folgten mit der Zeit sechs weitere Alben, die allesamt immer zwischen fröhlichen und traurigen Botschaften hin und her wechselten. So verkündet ihr 2004 veröffentlichte Album „All You Need is Love“ eine klar positive Botschaft, wohingegen „Ashes to Ashes“ eher in ein düstere Richtung geht. 

Nach diesen beiden Alben kamen noch „Ruby Sapphire Diamond“ (2008) „음모론(陰謀論)“ (2011), „Goodbye, grief.“ ( 2013) und  Jaurim(자우림)“ (2018) auf den Markt.  Besondere Highlights dieser Alben sind „Carnival Amour“, „IDOL“, „25,21(스물다섯, 스물하나)“, „Forever and Ever (영원히 영원히)“und „Itji (있지)“. 

Die bisher letzte Veröffentlichung der Band ist die EP „Holla!“ mit dem gleichnamigen Titeltrack. Sie erschien im Sommer 2020.

Insgesamt kann man sagen, dass Jaurim mit der Zeit zu einer der erfolgreichsten Rockbands des Landes geworden sind. Dies liegt neben den exzellenten Musikern vor allem auch an den ehrlichen Texten, die sowohl die dunkeln als auch die hellen Themen des Lebens abbilden.

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